KarlZSZ auf Waldexkursion …

… mit den Klassen 7 a und 7 b in den Stadtwald von Essen.

Im Stadtwald Essen Oktober 2015

Im Stadtwald Essen Oktober 2015

Am 28.09. und am 02.10.2015 fanden vormittags die Waldexkursionen der Klassen 7 a und 7 b unter der Begleitung von Fr. Runte und Hr. Roos in den Stadtwald von Essen statt.

Da wir zur Zeit im Biologie das Thema „Ökosystem Wald“ behandeln, lag es nahe, sich den Wald einmal unter bestimmten Aspekten, die wir im Unterricht besprochen hatten, anzuschauen.

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Kraut- und Strauchschicht im Stadtwald Essen

Das Wetter war vor allem am 02.10. hervorragend, sodass wir den Wald an beiden Tagen trockenen Fußes erkunden konnten. Als wir am Eingang zu Wald angekommen waren, konnten wir deutlich die einzelnen Schichten des Waldes erkennen: Angefangen bei der Krautschicht, die an dieser Stelle überwiegend aus Brennnesseln und Farnen bestand, es folgten unter anderem Brombeeren, Holunder- oder Haselsträuche in der gleichnamigen Strauchschicht und Stieleichen, Buchen, Kastanien oder Bergahorn, die die Kronschicht bildeten.

Im Wald selber suchten sich die einzelnen Schülergruppen dann aus, welche der Schichten sie näher erkunden wollten. Jede/r Einzelne hatte außerdem die Aufgabe, sich ein Individuum einer Waldschicht auszusuchen und es zu fotografieren.

Nach den Herbstferien dienen diese Fotos dazu, Steckbriefe mit den genauen Informationen zu dem jeweiligen Lebewesen zu ergänzen. Die Schülerinnen und Schüler, die sich für Waldvögel entschieden hatten, hatten allerdings leise Probleme, ihre Favouriten in Bildern festzuhalten, da diese ihnen nicht den Gefallen taten, einfach mal auf einem Ast sitzen zu bleiben. 😀

Eine Blüte des Indischen Springkrauts

Eine Blüte des Indischen Springkrauts

Auf einer kleinen Lichtung entdeckten wir eine größere Menge eines Neophyten (Neubürgers), das Indische Springkraut. Es sieht wirklich sehr hübsch aus und hat tolle, pinkfarbene Blüten. Doch leider gehört es nicht in unseren heimischen Wald, sondern wurde vermutlich als Zierpflanze für Gärten nach Deutschland bzw. Europa eingeschleppt. Wenn man die Fruchtstände der Pflanze berührt, platzen die Kapseln auf und schleudern den Samen in hohem Bogen heraus – er springt also förmlich aus den Kapsel. Das Indische Springkraut wird inzwischen in Europa bekämpft, da es sich in vielen Bereichen unkontrolliert verbreitet und  heimische Pflanzen verdrängt.

An den Wegrändern fanden wir parall dazu das einheimische Kleinblütige Springkraut, das kleine gelbe Blüten hat und schon fast vollständig verblüht war.

Besonderns spannend fanden die Schülerinnen und Schüler aber die unterschiedlichen Pilze, die auf dem Waldboden zu finden waren. Viele fanden wir auf toten Baumstümpfen und heruntergefallenen Ästen und es entstand ein regelrechter Fotowettbewerb, wer die meisten und schönsten Pilze festhalten konnte. Hier folgen einige Eindrücke, welche schönen und interessanten Vertreter dieser Gruppe wir entdeckt haben:

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Spannend war auch zu sehen, welche Lichtverältnisse im Wald herrschen. Unter den belaubten Bäumen wuchsen nur sehr wenige Schattenpflanzen. Sobald wir aber auf eine Lichtung kamen, änderte sich das Bild und Sträucher und Kräuter besiedelten den Waldboden. Hier entdeckten wir auch unterschiedliche Schnecken, kleine Bodenbewohner und in den Ästen der Büsche hatten Spinnen ihre Netze aufgespannt.

Spuren des Pfingssturms Ela 2014

Spuren des Pfingssturms Ela 2014

Eindrucksvoll fanden wir alle die Spuren, die der gewaltige Pfingststurm Ela 2014 auch im Essener Stadtwald hinterlassen hat. An vielen Stellen kann man noch die Reste undWurzelballen riesiger umgestürzter Bäume sehen, der Sturm hat große Lichtungen und Schneisen im Wald hinterlassen. Doch hier konnten wir auch sehr gut beobachten, wie der Wald diese „Kahlschläge“ zurückerobert: Inzwischen wachsen dort viele junge Bäume, vor allem Bergahorn entdeckten wir. Auch haben sich Kräuter und Sträucher sofort dort ausgebreitet, da sie nun genügend Licht zum Wachsen haben.

Unter den Laubäumen, wo wenige Pflanzen in der Krautschicht wuchsen, konnte man gut erkennen, wie die Destruenten im Wald aus heruntergefallenen Blättern und abgestorbenen Pflanzenteilen im Laufe der Zeit Erde machen. Oben auf lagen die zuletzt heruntergefallenen Blätter der Bäume, je tiefer wir darunter suchten, desto bröseliger und kleiner wurden die Blattreste.

Dass der Wald auch ein Ort ist, an dem sich Menschen erholen und spazieren gehen, konnten wir im Stadtwald gut beobachten. Etliche Spaziergänger, mal mit, mal ohne Hund und viele Jogger waren schon vormittags im Wald unterwegs. Ein Hund (ein Golden Retriever) war von den Mädchen der 7 b so begeistert, dass er sie sehr ausdauernd mit Bällchenwerfen beschäftigte. 😉  Und der Besitzer war erfreut, so viele Freiwillige anzutreffen, die mit seinem Hund spielen wollten. Die Schülerinnen und Schüler der 7 a hingegen machten Bekannschaft mit den Waldbewohnern der unangenehmen Sorte: Es waren an diesem Exkursionstag etliche Stechfliegen aktiv und hatten die Betroffenen „zum Fressen gerne“. Alle, die es erwischte, trugen das Erlebnis aber mit Fassung und erholten sich schnell von dem Zusammentreffen mit den kleinen Blutsaugern.

Weitere Fotos und Impressionen werden in der nächsten Zeit ergänzt, wenn noch Fotos der Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7 a und b in der Redaktion eintreffen.

(C. Runte)