Unsere Schule arbeitet seit Februar 2017 gemeinsam mit dem Kinderschutzbund der Stadt Mülheim an einem Schutzkonzept gegen Gewalt in jeglicher Form. Angestoßen wurde die Arbeit an dem Schutzkonzept durch die Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, der im Auftrag der Bundesregierung arbeitet.
Ziel des Schutzkonzeptes unserer Schule ist es, die Schule für uns alle zu einem sicheren Ort zu machen vor:
- verbaler Gewalt (ob digital oder mündlich)
- (Cyper)Mobbing
- körperlicher Gewalt
- sexualisierter bzw. sexueller Gewalt (ob digital oder tätlich).
Ein ordentliches Stück des Weges hin zu diesem Schutzkonzept haben wir schon zurück gelegt.
Zunächst gibt es bei uns feste Ansprechpartnerinnen für jede Schülerin und jeden Schüler, die Gewalt in Wort und/oder Tat erfahren:
- Fr. Runte (Beratungslehrerin)
- Fr. Kanold-Krenz (Schulsozialpädagogin)
Natürlich können sich Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern auch immer an Fr. Platte und Hr. Möser aus dem Beratungslehrerteam, die jeweiligen Klassenlehrer oder an Fr. Reuen (stellvertretende Schulleiterin) und Hr. Teuber (Schulleiter) wenden.
Auch gibt es eine E-Mail-Adresse, über die Betroffene mit Fr. Runte Kontakt aufnehmen können:
ichwehremich [at] online [dot] de
Am Anfang des Weges stand das Etablieren einer entsprechenden Arbeitsgruppe, die das Schutzkonzept voranbringen soll. Die Gruppe besteht aus Lehrerinnen und Lehrern, unserer Schulsozialpädagogin Fr. Kanold-Krenz, Fr. Stannowski vom Kinderschutzbund Mülheim und soll in Zukunft auch um Vertreter der Eltern und Schülerinnen und Schüler erweitert werden. Die Lehrerinnen und Lehrer der Gruppe sind: Fr. Runte, Fr. Steinhauer, Fr. Weber, Fr. Walsken, Hr. Breuer und Hr. Mengende.
Danach erfolgte die sogenannte Risikoanalyse: In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe wurde ein Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe wir in Klassen der Jahrgangsstufe 7 – 12 abgefragt haben, welche Erfahrungen unsere Schülerinnen und Schüler bereits mit Gewalt gemacht haben und um welche Formen der Gewalt es sich handelt. Außerdem sollte uns der Fragebogen einen Überblick darüber geben, welche Orte in der Schule als sicher oder unsicher empfunden werden.
Für die Klassen 5 und 6 entwickelten die Schülerinnen und Schüler Lagepläne des Schulgebäudes und des Schulgeländes. Außerdem sollten die Jungen und Mädchen aufschreiben, welche Erfahrungen sie mit Gewalt bereits gemacht haben. Mit grünen, gelben und roten Punkten konnten die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgänge auf den Lageplänen markieren, wo sie sich sicher (grüne Punkte), halbwegs sicher (gelbe Punkte) und unsicher (rote Punkte) fühlen.
Dass das Lehrerzimmer und das Sekretariat nur so von roten Punkten wimmeln, ist an dieser Stelle ziemlich lustig und hat wohl weniger etwas damit zu tun, dass es dort besonders gewaltsam zugeht … .
Die Risikoanalyse bei den Schülerinnen und Schülern soll der Schule dabei helfen, die in den Fragebögen und auf den Lageplänen angegebenen unsicheren Orte sicherer zu gestalten. Außerdem soll sie helfen, präzise gegen die Formen der Gewalt vorzugehen, die die Schülerinnen und Schüler in den Fragebögen angeben. Hier bedarf es z. B. einer Ergänzung der Lehrpläne in den geeigneten Fächern, um das Thema „Gewalt“ aufzugreifen und Präventionsarbeit zu leisten.
Im Fach Biologie wurde der Lehrplan in der Jahrgangsstufe 7 bereits um das Thema „Stopp, mein Körper gehört mir!“ ergänzt und auch in der Jahrgangsstufe 8 gibt es in Biologie eine Unterrichtseinheit zum Thema „Sexuelle Gewalt“. Seit Jahren arbeitet die Schule bereits mit der Polizei Essen/Mülheim zusammen und so führt der Jugendkontaktbeamten der Polizei, Hr. Rieth, in in der Jahrgangsstufe 7 regelmäßig eine Unterrichtseinheit zur Gewaltprävention durch.
Anfang Februar nahmen alle Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule im Rahmen des pädagogischen Tages an einer Weiterbildung zur Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ teil, die durch den Verein Zartbitter aus Münster durchgeführt wurde. Unterstützt wurden die beiden Vortragenden von Zartbitter durch Fr. Kusch, der AWO Mülheim und Fr. Stannowski vom Kinderschutzbund Mülheim.
Als nächstes erfolgt nun die Risikoanalyse über einen entsprechenden Fragebogen bei den Lehrerinnen und Lehrern sowie allen anderen Kräften, die mit unserern Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, um auch hier Risikobereiche erkennen zu können, in denen es zu Grenzverletzungen oder -überschreitungen kommt oder kommen könnte, damit von Schulseite aus umgehend Abhilfe geschaffen werden kann.
Weiterhin soll in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Schülerinnen und Schülern ein einfacher Beschwerdeweg etabliert werden, über den Probleme mit Gewalt und akute Vorfälle schnell und einfach gemeldet werden können.
Dass sich unsere Schule klar gegen Gewalt positioniert, haben wir bereits mit dem Logo der Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ auf unserer Schulhomepage und hier auf der Homepage der Schülerzeitung deutlich gemacht. Dennoch soll ein Verhaltenskodex für die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler klar festlegen, welche Regeln bei uns gelten, um Gewalt vorzubeugen. Dieser Kodex soll von uns allen gemeinsam entwickelt werden und sich auch in den Leitlinien der Schule wiederfinden.
(KarlZSZ)